Antwort: Das ist eine der häufigst gestellten Fragen. Allerdings ist diese Frage sehr umfangreich, es müssen viele
Teilaspekte beleuchtet werden. Generell ist zu sagen, dass eine Erdwärmenutzung effizienter funktioniert, je niedriger die benötigte Vorlauftemperatur für die Heizung ist. Haben Sie eine
Fußboden- oder Wandheizung? Welchen Energiestandard erfüllt Ihr Gebäude? Ist es ein Niedrigenergiehaus bzw. thermisch saniert? Webtipp: Auf der Seite "Erdwärme-Wien.info" sind die zur Verfügung
stehenden Technologien allgemein beschrieben (https://www.erdwaerme-wien.info/technologie/). Lesen Sie auch die folgenden FAQs, hoffentlich können wir die eine oder andere Frage
beantworten!
Antwort: Die Erdwärmesonde selbst nimmt nicht viel Platz in Anspruch. Bei größeren Objekten (Mehrparteienhäuser oder Gewerbeobjekte) müssen jedoch mehrere Sonden errichtet werden, da kann der verfügbare Platz schon knapp werden. Ein Einfamilienhaus kommt üblicherweise mit ein oder zwei Sonden aus, die in einem Abstand von 7 - 10 m voneinander errichtet (gebohrt) werden können. Einschränkungen im Platzangebot entstehen eher für das Bohrgerät, dieses hat etwa die Abmessungen eines Klein-LKW, weiters muss in der Nähe des Bohrgeräts auch noch Platz für eine Mulde sein.
Antwort: Grundsätzlich ja. Es sollte allerdings ein Sicherheitsabstand zum Gebäude von ca. 2 m eingehalten werden und je nach Bundesland / Gemeinde wird häufig auch ein Mindestabstand zum öffentlichen Raum (Gehsteig, Straße) vorgeschrieben. Erkundigen Sie sich am besten bei Ihrer zuständigen Baubehörde und einem Bohrfachunternehmen!
Antwort: Es ist hier tatsächlich sehr vom Einzelfall abhängig. Technische Grenzwerte lassen sich nicht allgemein definieren. Öffentliche Förderungen für Wärmepumpen werden von den Bundesländern ausgegeben und beziehen sich meist auf die benötigte Vorlauftemperatur und sind nur bei Vorlauftemperaturen < 40 °C förderfähig, der Verein „Wärmepumpe Austria“ hat die Förderungen je Bundesland recherchiert: (Link zur Seite der Wärmepumpe Austria). So niedrige Vorlauftemperaturen sind im Altbestand im Allgemeinen nur durch eine thermische Sanierung und Fußbodenheizung bzw. den Einsatz von speziellen Niedertemperaturradiatoren erzielbar.
Antwort: Je nach Untergrundverhältnissen, Wärmebedarf und Nutzerverhalten kann man in diesem Beispiel für die Erdwärmesonde etwa 150 m annehmen. Dabei ist es relativ unerheblich, ob eine Sonde mit 150 m oder zwei Sonden mit je 75 m errichtet werden. Zu den Kosten: Rein für die Bohrung und Erdwärmesonde kann mit ca. 60 – 80 €/m gerechnet werden, inklusive „Nebengewerken“ wie Künette, Sammelleitungen, Verteilschacht und den Wanddurchbruch bis zum Anschluss in den Heizungskeller etwa € 120 €/lfm
Für 150 Laufmeter können somit ca. 18000 Euro veranschlagt werden. Dazu kommen die Kosten für die Wärmepumpe – in
dieser Größe ca. € 10000 – 15000. In Summe müssen Sie für Ihre Erdwärmeanlage inklusive Wärmepumpe mit etwa 30000 € rechnen. Bitte beachten sie, dass die hier angegebenen Kosten eine
Momentaufnahme (Anfang 2022) darstellen und die Preise einerseits derzeit starken Schwankungen unterworfen sind und auch von Fall zu Fall je nach Gegebenheiten stark variieren können. Die
positive Nachricht ist, dass Ihre Erdwärmeanlage sehr langlebig ist und Ihnen Wärme für Generationen sichert!
Die Vergabe von Förderungen ist wie so vieles in Österreich in der Kompetenz der Länder: Für die Erschließung der Wärmequelle (Bohrung, Brunnenerrichtung, Kollektorverlegung, …) gibt es momentan in keinem Bundesland eine Förderung. Die Anschaffung der Wärmepumpe ist jedoch in der Regel in allen Bundesländern gefördert, der Verein „Wärmepumpe Austria“ hat die Förderungen je Bundesland recherchiert: (Link zur Seite der Wärmepumpe Austria)
Antwort: Grundsätzlich ja! Allerdings ist für die thermische Grundwassernutzung eine wasserrechtliche Genehmigung notwendig und Sie müssen das thermisch genutzte Wasser wieder versickern, dafür benötigen Sie zusätzlich einen Sickerschacht. Im Rahmen der Genehmigung müssen Sie nachweisen, dass Sie keine bereits bestehenden Wasserrechte beeinträchtigen. Wenden Sie sich an ein Brunnenbau-Fachunternehmen oder ein Planungsbüro.
Antwort: Eine thermische Grundwassernutzung ist in Österreich generell bewilligungspflichtig. Bei artesischen Grundwasservorkommen (das sind Grundwasserkörper mit freiem Überlauf an der Oberfläche) sowie in Grundwasserschutzgebieten, Gasvorkommen, etwaigen Kontaminationen, geologisch schwierigen Bedingungen etc. kann die Nutzung durch die zuständige Wasserrechtsbehörde auch untersagt werden. Außerdem muss grundsätzlich immer sichergestellt werden, dass durch eine thermische Nutzung fremde Rechte nicht beeinträchtigt werden. Für Erdwärmesonden besteht in Österreich keine generelle Genehmigungspflicht, je nach Bundesland bestehen aber unterschiedliche Vorgaben, die zuständigen Wasserrechtsbehörden können gewisse Bereiche definieren, innerhalb derer eine Genehmigung einzuholen ist. Dabei sind die Vorgaben in den einzelnen Bundesländern ganz unterschiedlich, in Salzburg unterliegen Erdwärmesonden aufgrund der schwierigen Geologie einer generellen Genehmigungspflicht, in Niederösterreich nur unter gewissen Voraussetzungen.
Im Zweifelsfall sollte immer mit den lokalen Behörden Kontakt aufgenommen werden. Allerdings sind für diese Fragestellungen auch die Planungsbüros und/oder Bohrfirmen zuständig, die die Einreichung von Anlagen durchführen. Diese sind am besten über die lokalen Genehmigungsprozesse informiert.
Antwort: Prinzipiell besteht die Möglichkeit, Erdwärme gemeinsam zu nutzen. Im Fall einer gemeinsamen Grundwassernutzung müsste eine Wasserrechtsgemeinschaft gegründet werden. Die Rechtsform einer solchen ist in den meisten Fällen eine Genossenschaft. Eine gemeinsame Erdwärmenutzung mit Erdwärmesonden ist uns im privaten Sektor bisher nicht bekannt, kann aber auch durch eine Genossenschaft, Servitute oder durch das neue Vehikel der Erneuerbaren Energiegemeinschaft gelöst werden. Ein einfacherer Weg Synergien zu nutzen ist aber wenn Sie sich für die Angebotssuche mit Ihren Nachbarn zusammentun. Damit können Sie sich die Anfahrts- und Baustelleneinrichtungskosten teilen.
Größere Anlagen, die teils auch ganze Häuserblöcke oder Stadtquartiere versorgen, werden meistens von einem contractor
/ Energiedienstleister betrieben, die angeschlossenen Gebäude beziehen die Wärme aus dem verbindenden "Anergienetz".
Antwort: Prinzipiell besteht keine Einschränkung diesbezüglich. Erkundigen Sie sich bei Ihrer zuständigen Baubehörde.
Antwort: Die richtige Dimensionierung einer Erdwärmesonde hängt nicht nur von der Leistung [kW], sondern auch von der jährlichen Energiemenge [kWh/a] ab. Weiters sind diese Werte aber auch von den Untergrundverhältnissen abhängig. Als ganz grobe Richtwerte können 25 – 30 W/m bzw. 40 – 50 kWh/m/a angegeben werden. Die Regeneration im Sommer durch überschüssige Solarerträge oder auch durch eine sanfte Wohnraumtemperierung hilft die Effizienz Ihrer Anlage zu erhöhen und ermöglicht höhere Entzugsraten im Winter!
Antwort: Die ersten Erdwärmesonden wurden in den 1970er-Jahren errichtet und funktionieren unseres Wissens nach auch heute noch. Wenn Sonden fachgerecht betriebenen werden kann die Lebensdauer mit über 40 Jahren angegeben werden. Bei falscher Dimensionierung können durch Frost- Tauwechsel Alterungseffekte auftreten. Sind Erdwärmesonden unter der Fundamentplatte errichtet muss besonders darauf geachtet werden, dass die Umgebung der Sonden nicht einfriert um die Baugrundstabilität nicht zu beeinträchtigen.
Antwort: Ja, es ist sogar gut, da die Sonde damit im Sommer in gewissem Maße regeneriert wird. Die eingebrachte Wärme steht im kommenden Winter wieder zur Verfügung, das Temperaturniveau im Untergrund wird angehoben, damit kann die Wärmepumpe dann effizienter arbeiten. Auch wenn Sie schon gegenteiliges gehört haben: Eine sanfte Wohnraumkühlung funktioniert auch über die Fußbodenheizung! Dabei muss allerdings der Taupunkt berücksichtigt werden, damit es nicht zur Kondensatbildung am Fußboden kommt.
Antwort: Ja, moderne Wärmepumpen versorgen Sie auch hocheffizient mit Warmwasser.